Nun habe ich das
Rentenalter erreicht und hoffentlich mehr Zeit für
diese Homepage.
Ich arbeitete bis zur
Rente nach mehreren Stationen zuletzt als Fachreferentin
für betriebs- und technisches Regelwerk noch immer in einem Betrieb der
DB AG, der DB Bahnbau Gruppe (vormals
Gleisbaubetrieb Magdeburg zu Reichsbahnzeiten).
In so einem Betrieb der damaligen Deutschen
Reichsbahn habe ich vor vielen Jahren im Gleisbau
als Baumaschinist angefangen und habe später an der
damaligen Hochschule für Verkehrswesen in Dresden
studiert. Durch meine Transition musste ich zwar die
direkte Arbeit am bzw. im Gleis und das Montageleben
aufgeben, doch auch meine weitere Tätigkeit
gestaltete sich interessant und abwechslungsreich.
In verschiedenen
Situationen mit einigen Kollegen war es durch meinen
Identitätswechsel zwar nicht immer leicht, aber ich
habe mich dann daran so gut wie
möglich gewöhnt. Das ist eine lange Geschichte von
Inakzeptanz und Menschenverachtung, die allerdings
üblicherweise nur bei Außenstehenden entsteht,
welche ihre eigene sexuelle Identität gefährdet
sehen, bzw. wenn bisherige heteronormative
Grundregeln ins Wanken geraten.
Seit meinem
Coming-out bin ich immer offen mit meiner
transsexuellen Prägung umgegangen und mache auch
heute keinen Hehl aus meiner transsexuellen
Vergangenheit. Nur durch offenes Umgehen mit dieser
Thematik kann den Menschen die Scheu bzw. die
Unwissenheit darüber genommen werden. Ich will
zeigen, dass man als Mensch mit transsexueller
Vergangenheit auch ganz normal und vor allem
sehr glücklich leben kann.
Ich habe mein
Geschlecht gewechselt und es nicht bereut. Heute
lebe ich glücklicher als je zuvor. Ist eigentlich
keine große Sache, aber in unserer ach so
aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist
die naturgegebene Grundlage des
"Im-falschen-Körper-Steckens" durch kleinkariertes
Denken, aber auch durch Unwissenheit und dem
dogmatischen und vor allem religiös begründeten
Glauben noch längst kein Grund für Akzeptanz und
Integration. Gerade die transphoben, aber auch
homophoben Mitmenschen nehmen für sich in Anspruch,
dass sie so wie sie sind geachtet werden, ohne dies
auch allen anderen Menschen zu zu stehen.
Meine Transition und alles drum herum ist aber nicht
Thema dieser Homepage. Für Interessierte habe ich
eine eigene Seite über mein Leben ins Netz gestellt.
Sie ist unter
www.blondine-harumi.de zu erreichen.
In meiner
Freizeit – wenn ich nicht gerade Fotos für diese
Seite mache oder entsprechende Informationen sammle
– gehe ich gern mit meiner Partnerin tanzen oder gut
essen (auch um Erfahrungen für diese Seite zu
sammeln). Ich koche gern, lasse mich aber auch gern
verwöhnen.
Mein Hobby
Modelleisenbahn führte mich damals zum Beruf und der
Bahn bin ich bis heute treu geblieben. Wenn nach dem
Ausschluss aus dem Brandenburger Modellbahn-Freunde
e.V. 2008 wegen meines Identitätswechsels dieses
Hobby auch nicht mehr den Stellengrad wie damals
besitzt, befasse ich mich in meiner Freizeit noch
immer mit der Eisenbahn. Deshalb hatte ich mich nach
langem Überlegen auch überreden lassen, wieder in
einem Verein mit zu arbeiten. Nur diesmal ging es
nicht um die kleine Eisenbahn im Maßstab 1:87,
sondern um die große in 1:1 und meine "Anlage" war 700m lang, hatte 14 Gleise, 16 Weichen,
hieß Bahnhof Ketzin und funktionierte in Echtzeit.
Dazu kamen dann noch mal ca. 2,5 km Strecke. Eine
eigene betriebsfähige Lok hatte ich mir dann auch
noch gekauft und sie war ebenfalls in Ketzin
stationiert. Die Berechtigung zur Lokführerin habe
ich von meinem Beruf. Andere haben ein Boot - ich
hatte eben eine Lokomotive. Das ist aber nun auch schon
wieder Geschichte. Ich hatte mich dann für Ketzin
auch noch zur Anschlussbahnleiterin qualifiziert. Wegen nicht mehr akzeptabler
Verhältnisse habe ich den Verein in Ketzin
verlassen, die Lok wieder verkauft und auch die
Leitung der Anschlussbahn niedergelegt.
Trotzdem, über
Langeweile kann ich mich sicherlich als Rentnerin nicht beklagen!
Vers. 3.2.1. vom 08.11.2021
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