Hallo lieber Besucher,

ich bin Harumi Michelle, eine Frau mit transsexueller Vergangenheit, habe also nicht immer als Frau leben können. Eine Laune der Natur ließ mich im falschen Körper zur Welt kommen ... 

Die Idee zu dieser Website hatte ich, als ich noch Harald (links) sein musste, rechts, das bin ich heute.

     

Nun habe ich das Rentenalter erreicht und hoffentlich mehr Zeit für diese Homepage.

Ich arbeitete bis zur Rente nach mehreren Stationen zuletzt als Fachreferentin für betriebs- und technisches Regelwerk noch immer in einem Betrieb der DB AG, der DB Bahnbau Gruppe (vormals Gleisbaubetrieb Magdeburg zu Reichsbahnzeiten). In so einem Betrieb der damaligen Deutschen Reichsbahn habe ich vor vielen Jahren im Gleisbau als Baumaschinist angefangen und habe später an der damaligen Hochschule für Verkehrswesen in Dresden studiert. Durch meine Transition musste ich zwar die direkte Arbeit am bzw. im Gleis und das Montageleben aufgeben, doch auch meine weitere Tätigkeit gestaltete sich interessant und abwechslungsreich.

In verschiedenen Situationen mit einigen Kollegen war es durch meinen Identitätswechsel zwar nicht immer leicht, aber ich habe mich dann daran so gut wie möglich gewöhnt. Das ist eine lange Geschichte von Inakzeptanz und Menschenverachtung, die allerdings üblicherweise nur bei Außenstehenden entsteht, welche ihre eigene sexuelle Identität gefährdet sehen, bzw. wenn bisherige heteronormative Grundregeln ins Wanken geraten.

Seit meinem Coming-out bin ich immer offen mit meiner transsexuellen Prägung umgegangen und mache auch heute keinen Hehl aus meiner transsexuellen Vergangenheit. Nur durch offenes Umgehen mit dieser Thematik kann den Menschen die Scheu bzw. die Unwissenheit darüber genommen werden. Ich habe mein Geschlecht gewechselt und es nicht bereut. Heute lebe ich glücklicher als je zuvor. Ist eigentlich keine große Sache, aber in unserer immer mehr verblödenden Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch längst kein Grund für Akzeptanz und Integration. Gerade die transphoben, aber auch homophoben Mitmenschen nehmen für sich in Anspruch, dass sie so wie sie sind geachtet werden, ohne dies auch allen anderen Menschen zu zu stehen.

     

In meiner Freizeit – wenn ich nicht gerade Fotos für diese Seite mache oder entsprechende Informationen zur Heimatgeschichte sammle – beschäftige ich mich weiter mit der Eisenbahn, im Modell, wie auch der großen. Mein Hobby Modelleisenbahn führte mich damals zum Beruf und der Bahn bin ich bis heute treu geblieben. Nach dem Ausschluss aus dem Brandenburger Modellbahn-Freunde e.V. 2008 wegen meines Identitätswechsels nimmt dieses Hobby allerdings nicht mehr den Stellengrad wie damals ein, ich befasse mich aber noch immer damit. Deshalb hatte ich mich nach langem Überlegen auch überreden lassen, wieder in einem Verein mit zu arbeiten. Diesmal ging es um die große Eisenbahn in 1:1 und hieß Bahnhof Ketzin und funktionierte in Echtzeit. Das ist aber nun auch schon wieder Geschichte, wegen nicht mehr akzeptabler Verhältnisse.

Trotzdem, über Langeweile kann ich mich sicherlich als Rentnerin nicht beklagen!

Anfang 2024 hat mich ein schwerer Schicksalsschlag getroffen und mir meine über alles geliebte Frau Astrid genommen. Derzeit fühlt sich mein Leben leer und sinnlos an. Ich hoffe, dass ich wieder Boden unter den Füßen finden werde.

 

Vers. 3.4.1. vom 23.02.2024

© Harumi Michelle Waßerroth